Erdölförderung
Einführung | Was ist negativ an der Erdölförderung? | Das Gesetz auf ihrer Seite
Warum dieser Prozess wichtig ist | Wer sind wir? | Widerstand vor Ort | Sie können helfen!
Einführung
Die ecuadorianische Regierung und Petroecuador, die nationale Ölfirma, haben kürzlich zwei neue Ölblocks eröffnet, zukünftige Standorte für potenzielle Ölbohrungen. Diese Blöcke schließen Teile der Provinzen Napo, Orellana und Pastaza ein; Gegenden, in denen die Kallari-Gemeinschaften leben. Das Ausschreibungsverfahren einer auswärtigen Ölfirma bezüglich der Bohrungsrechte wird aufgrund politischer Konflikte zur Zeit ausgesetzt; die Gemeinschaften vor Ort, sowie nationale und internationale Umwelt- und Menschenrechtsgruppen nutzen die zusätzliche Zeit, um den Einzug der Erdölindustrie zu verhindern. Was ist negativ an der Erdölförderung?
Einfach gesagt, Erdölförderung im ecuadorianischen Amazonasgebiet ist ein Grundübel für die Menschen, die Umwelt und die hiesige Wirtschaft. Ein Blick auf die Petroleum-Städte Lago Agrio und Coca, nördlich von Tena, zeigt dieses Problem. Rücksichtslose Ölförderung hat den Boden, die Flüsse und die Luft verschmutzt. Beide Städte leiden unter sozialen Problemen wie Kriminalität, Prostitution und Unterernährung.
Zu den Gesundheitsrisiken zählen u.a. eine 3,6fach (Männer) bzw 2,5fach (Frauen) höhere Krebsrate gegenüber anderen Amazonasvölkern. Die Ureinwohner im Amazonasgebiet haben eine direkte Beziehung zu ihrem Land und leiden auch direkt unter seiner Verschmutzung. Die Ankunft von Ölarbeitern (sowie Kolonisten und Missionaren, die ebenfalls ankommen, sobald Straßen gebaut wurden) haben Krankheiten, Migration in die Städte und andere negative Auswirkungen zu Folge. Das hat auch dazu geführt, dass indigene Gruppen einige traditionelle Praktiken und Organisationssysteme aufgegeben haben. Das wiederum hat einen teilweisen Identitätsverlust mit sich gebracht.
Ölfirmen in Ecuador beuten Ressourcen aus, ohne auf die negativen Auswirkungen zu achten. Die Gewinne sind fest in den Händen einiger weniger, besonders privater Unternehmen. Sie verursachen eine massive Umweltzerstörung, sozialen und kulturellen Fragen gegenüber stellen sie sich taub, sie verletzen die Menschenrechte, investieren nicht nachhaltig in die Gemeinschaften. Das Gesetz auf ihrer Seite
Es ist eine gute Sache für die Menschen in den betroffenen und auch den anderen Gebieten, dass sie diesmal das Gesetz auf ihrer Seite haben. Beispielsweise hat die neue ecuadorianische Verfassung 1998 angeordnet, dass die ecuadorianische Regierung einen umfassenden Beratungsprozess initiieren und mit den Einwohnern der betroffenen Gemeinden durchlaufen muss, bevor die Ausschreibung der Gebiete beginnen kann.
Zusätzlich hat die Internationale Arbeiterorganisation (ILO International Labor Organization) im November 2001 der ecuadorianischen Regierung empfohlen, sich an die ILO Konvention 169 (Ur- und Stammesvölker) und besonders an Artikel 15 zu halten. Dieser Artikel besagt, dass Mitglieder von Ur- und Stammesvölkern das Recht haben, angehört zu werden, bevor der Staat in ihr Land zum Zweck der Ölbohrung und förderung eindringt. Der Artikel garantiert auch, dass interessierte Einwohner an den einzelnen Schritten der Bohrung und Förderung teilnehmen können.
Trotz der in der ecuadorianischen Verfassung und der in der ILO Konvention garantierten Rechte, wurde der von September bis November 2003 durchgeführte Beratungsprozess von unabhängigen Beratern als illegitim eingestuft. Nach einem Bericht von Meghan Morris, Studentin der Harvard Jura Fakultät, durchgeführt im Auftrag des Zentrums für ökonomische und soziale Rechte (CDES Centro de Derechos Economicos y Sociales), waren Lügen, Zurückhalten von Informationen, Bestechungen und Drohungen Teil des Beratungsprozesses. Warum dieser Prozess wichtig ist
Dies ist der erste Beratungsprozess seiner Art in der Geschichte Ecuadors und wird deshalb als Präzedenzfall für alle zukünftigen Ölförderungsaktivitäten des Landes gelten. Deshalb ist es wichtig, dass die illegitimen Ergebnisse des Prozesses die falsche Behauptung, dass die Mehrheit der Bewohner der betroffenen Dörfer die Ölförderung befürwortet aufgehoben werden. Der Beratungsprozess muss nochmals durchgeführt werden, diesmal auf legale Weise, damit die indigene Bevölkerung ihr Recht auf Selbstbestimmung ausführen kann. Wer sind wir?
Wir sind die Kallari Assoziation. Wir beziehen Stellung gegen Ölförderung in den Blocks 20 und 29, um die mehr als 500 Familien in unserer Kooperative zu unterstützen. Sie sind ein Teil der 22 Gemeinschaften, die von Ölförderung in der Gegend betroffen wären. Widerstand vor Ort
Die Widerstandskoalition gegen Ölförderung in den Ölblocks 20 und 29 wurde am 20. März 2004 unter Teilnahme der indigenen Zivilbevölkerung und Jugendorganisationen der Provinzen Pastaza, Napo und Orellana gegründet. Die Koalition, gegründet als Antwort auf den illegal angewandten Beratungsprozess, besteht aus folgenden Gruppen: Kallari Assoziation, RICANCIE (Netzwerk der indigenen Gemeinschaften der Alto Napo Region für interkulturelles Leben und Ökotourismus), RECOKA (Netzwerk der Kichwa-Gemeinschaften des Amazonasgebietes), Rukullacta Kooperative, ACIA (Assoziation der indigenen Gemeinschaften von Arajuno), Assoziation Tuna Runa Miray, UNE von Napo (Nationale Union der Pädagogen), Assoziation Waysayaku, der Gemeinde von Loreto, Föderation der Umgebung von Tena, der Kirchengemeinde von Cotundo und der Jugendassoziation von Archidona. Die Versammlung beschloss, Ölaktivitäten in den Provinzen abzulehnen.
Das Ziel der Widerstandskoalition ist es, den Vorausschreibungsprozess zu stoppen und die Ölfirmen aus den Provinzen fernzuhalten, die Bevölkerung und Organisationen vor Ort über die Auswirkungen der Ölförderung zu informieren und Anträge für die Bevölkerung zu stellen, um eine nachhaltige Entwicklung zu sichern. Sie können helfen!
Eine Möglichkeit zu helfen besteht darin, Briefe an bestimmte Mitglieder der ecuadorianischen Regierung oder den ecuadorianischen Botschafter in ihrem Land zu schreiben. Alle Kontaktadressen finden Sie auf dieser Seite. Zusätzlich gibt es einen Beispielbrief, den Sie abschreiben oder als Vorlage benutzen können. Sie können ihn e-mailen oder ausdrucken und entweder faxen oder per Post schicken. Ein individuell geschriebener Brief per Post oder als Fax wird den größten Einfluss haben, aber eine kurze E-mail kann auch wirkungsvoll sein. Falls Sie einen eigenen Brief schreiben wollen, können Sie sich am Leitfaden für Briefe von Amnesty International orientieren: http://www.amnesty.org/campaign/letter-guide.
Bitte senden Sie Ihren Brief an folgende Leute:
Dr. Alfredo Palacios
Presidente de la Republica
Palacio del Govierno
Calle Garcia Moreno y Espejo
Quito, Ecuador
Fax 593-2-2580751
2580748
E-mails an President Guitierrez bitte senden an:
monica.iza@presidencia.gov.ec
Embajador Antonio Parra Gil
Ministro de Relaciones Exteriores
Carrion 10-40 y Avenida 10 de Agosto
Quito, Ecuador
Fax: 593-2-2993273
2993274
webmast@mmrree.gov.ec
Ing. Iván Rodríguez
Ministro de Energia y Minas
Av. Orellana N26-220 y Juan Leon Mera (esquina)
Edificio MOP
Quito, Ecuador
zum E-mail schicken bitte hier anklicken:
http://www.menergia.gov/ec/php/contactenos.php
Sra. María Isabel Salvador
Ministro de Turismo
Eloy Alfaro N32-300 y Carlos Tobar
Quito, Ecuador
Fax: 593-2-2229330
despacho@turismo.gov.ec
fserrano@turismo.gov.ec
Botschaften von Ecuador in anderen Ländern:
Dieser link hat die Kontaktinformationen der Ecuadorianischen Botschaften in anderen Ländern http://www.learn4good.com/travel/ecuador_embassies.htm
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